Immer wieder finden sich in Spielfilmen oder anderen TV-Produktionen Darstellungen von Hypnose, die das Meinungsbild der Zuschauer hinsichtlich der Seriösität oder Wirksamkeit von Hypnose nachhaltig beeinflussen. Leider sind diese Darstellungen fast immer davon geprägt, dass Produzenten, Regisseure oder Autoren die Hypnose als manipulativ und übermächtig darstellen, um publikumswirksam Quote zu machen – ungeachtet des Schadens, den sie damit anrichten. Regelmäßig führe ich Gespräche mit Menschen, die völlig falsche Vorstellungen von Hypnose haben, wie z.B. die Angst, man könne in Hypnose „stecken bleiben“ oder man wäre in Hypnose willenlos ausgeliefert.
Um genau zu sein haben wir es mit der Phrase „in Hypnose sein“ mit einer sprachlichen Ungenauigkeit zu tun; tatsächlich kann man die Technik der Hypnose dazu nutzen, um Menschen in den Zustand der (hypnotischen) Trance zu führen. Hierbei ist das Führen und sich führen lassen immer eine Kooperation zwischen Hypnotiseur und Hypnotisand. Denselben Zustand erreicht man ebenso durch Meditation, progressive Muskelrelaxation nach Jakobson oder andere Entspannungstechniken. Aber auch beim Sport ist dieser Zustand alltäglich, sei es als „flow“ beim Ausdauersport oder als „mentale Versenkung“ in der unmittelbaren Vorbereitung. Zu guter letzt begegnet uns dieser Zustand im Alltag immer wieder wieder, z.B. beim Lesen, TV-Schauen, Autofahren etc. Der Zustand Hypnose bzw. Trance ist also absolut natürlich – genauso natürlich wie nicht in Trance zu sein. Könnte man „stecken bleiben“, wären wir also alle immer in Trance. Ungeachtet der zahllosen Verbreitungen dieser Darstellung gibt es diesbezüglich keinen einzigen dokumentierten Fall. Wenn man sich weiterhin die Alltäglichkeit und Natürlichkeit der hypnotischen Trance vor Augen führt, wird auch unbedingt klar, dass der Zustand nicht gefährlich sein kann – zumindest nicht gefährlicher als das Leben selbst.
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